INTERVIEW

«Tairo hat das Talent, zum richtigen Zeitpunkt das Falsche zu tun.»

In Mister Universo begeben sich Tizza Covi und Rainer Frimmel ins Kräftefeld zwischen einem Löwenbändiger und einem ehemaligen Mr Universe. Sie begleiten den vom Pech verfolgten Dompteur Tairo auf seiner Reise nach dem verlorenen Glück, die von allerlei rationalen und irrationalen Kräften gelenkt ist. Mister Universo steht im Wettstreit um den Goldenen Leoparden in Locarno.


Tairo Caroli ist uns bereits in La Pivellina (2009) begegnet. Ihr hattet damals bereits den Wunsch, eine Geschichte mit ihm zu drehen. Was hat Tairo schon mit 14 ausgestrahlt, das euch Lust machte, mit ihm einen Film zu machen? Wie hatte er sich entwickelt, als ihr wieder zu ihm Kontakt aufgenommen habt?
 
TIZZA COVI: Es war schon damals auffällig, dass Tairo das Talent hatte, zum richtigen Zeitpunkt das Falsche zu tun. Das hat viel komisches Potenzial, birgt aber auch eine Traurigkeit und verleiht ihm eine besondere Art von Sympathie. Er vereint viele Facetten in sich, die ihn zu einem sehr ambivalenten Charakter machen.
 
RAINER FRIMMEL: Wir haben Tairo seit den Dreharbeiten zu La Pivellina nicht aus den Augen verloren und mit ihm immer über eine neues gemeinsames Filmprojekt gesprochen. Insofern hat er darauf gewartet. Es war also kein Wiedersehen nach langer Pause.
 
 
In La Pivellina ist es ein Kind, das alleine am Spielplatz ist, in Glanz des Tages ein unbekannter Onkel, der plötzlich ins Leben eines vielbeschäftigten Schauspielers platzt. Nun ist es ein Talisman, der verloren geht. Wie findet ihr in euren Filmen die Anlässe, die die filmische Reise in Gang bringen.
 
TIZZA COVI: Unsere Geschichten kommen immer sehr einfach daher, es steckt aber eine sehr lange Kopfarbeit dahinter. Im Nachhinein scheint es ganz logisch, dass wir für Tairo und Arthur Robin diese Geschichte geschrieben haben. Arthur Robin ist ein ehemaliger Mister Universum, den wir seit 18 Jahren kennen und mit dem wir schon sehr lange zusammenarbeiten wollten. Er hat in früheren Jahren viele Filmangebote bekommen, aber alle abgelehnt, weil er fixe Engagements beim Zirkus hatte. Bei einem Film wie dem unseren mitzuwirken, bedeutet auch einen geschützten Bereich zu verlassen. Daher hat er lange überlegt, ob er es mit 88 Jahren doch noch wagen sollte. Dass er sich dafür entschieden hat, haben wir aber auch seiner Frau Lilly zu verdanken.
 
RAINER FRIMMEL: Eine der Herausforderungen, der wir uns immer wieder stellen, ist es, in einer möglichst einfachen Geschichte grundverschiedene Personen miteinander zu verbinden. Unterschiedliche Charaktere, über die wir einen Film machen möchten, müssen zueinander in Beziehung gebracht werden und zwar durch glaubhafte Geschichten, die sich auch wirklich so zutragen könnten.
 
 
Ein Dompteur und ein Bodybuilder – beide brauchen ganz besondere Kräfte – Tairo als Dompteur körperliche wie mentale. Das Thema der Kräfte – der körperlichen und mentalen, der rationalen und die irrationalen Kräfte, scheint das Leitmotiv zu sein. Wann ist euch das bewusst geworden?
 
TIZZA COVI: Es wurde mir im Prozess des Schreibens bewusst, als wir mehr und mehr auf das Thema des Aberglaubens als irrationale Kraft eingingen. Wendy Weber, unsere weibliche Hauptfigur, spielte da eine wichtige Rolle, da sie selbst sehr abergläubisch ist. Dank Wendy hat sich vieles miteinander verzahnt.
 
RAINER FRIMMEL: Mit dem Biegen des Eisens konnten wir das vielschichtige Thema Kraft in all seinen Facetten sehr plastisch darstellen. Vieles, das am Ende sehr schlüssig scheint, ergibt sich aber manchmal während der Arbeit nur durch die Kraft des Zufalls. 
 
 
Was hat es mit der seltsamen Stelle auf sich, wo sich angeblich die Gravitationskraft umkehrt?
 
TIZZA COVI:  Diese Straße befindet sich südlich von Rom, in der Nähe von Castel Gandolfo, wo der Papst seinen Sommersitz hat. Ein Element, das uns in diesem Film besonders wichtig war, ist die Gegenbewegung, das Gegen-den-Strom-Schwimmen, das Anderssein. Die Straße, wo alles bergauf statt bergab rollt, verbildlicht diesen Zustand sehr schön.
 
RAINER FRIMMEL: Viele Leute behaupten, dass hier übernatürliche Kräfte ihre Hand im Spiel haben. Es sind subjektive Wahrnehmungen, die man ganz simpel klären könnte, allerdings geht dann die Magie verloren.
 
 
Glaube und Aberglaube sind nicht nur in diesem Milieu präsent, es ist auch ein Thema, das in Italien seinen Platz im Alltag hat. Ein Thema, das sich nach vier Arbeiten in Italien aufgedrängt hat?
 
TIZZA COVI: Superstizione, ein Kurzfilm von Antonioni, hat uns nachhaltig beeindruckt. Wie der Aberglaube das Leben vieler Menschen einengt und mitbestimmt, ist in Italien sehr ausgeprägt.
 
RAINER FRIMMEL: Ich glaube, dass jeder Mensch abergläubisch ist. In Italien geht man vielleicht etwas offener damit um. Im Zirkusmilieu ist der Aberglaube ganz besonders verbreitet. Der Beruf des Zirkusartisten ist mit vielen Gefahren verbunden, daher gibt es eine Unzahl an Ritualen, die davor schützen sollen.
 
 
Der Titel Mister Universo steht für Arthur und jenen Mann, der dank seiner Muskelkraft in seinen jungen Jahren zum stärksten Mann der Welt gekürt wurde. Schwingt nicht auch die Frage mit, wer oder was unser Schicksal beherrscht?
 
TIZZA COVI: Arthur hat schon als junger Mann sein Schicksal selbst in die Hand genommen. Er hatte nur ein Ziel vor Augen und zwar Mister Universum zu werden. Und das ist ihm nur durch harte Arbeit gelungen. Heute ist Arthur ein glücklicher Mensch. Es ist aber einfacher zu glauben, sein Schicksal wird von anderen Kräften, wie zum Beispiel einem Talisman, bestimmt.
 
RAINER FRIMMEL: Genau daran glaubt aber Tairo, der sich in den Kopf setzt, dass Arthur ihm ein neues Eisen als Glücksbringer biegen wird und er dann sein Leben wieder in den Griff bekommt. Darum begibt er sich auf die Suche nach Arthur, ohne zu wissen, ob er ihn finden wird oder was ihn dann erwartet. Schön war zu beobachten, dass die Begegnung mit „Mister Universo“ für Tairo wirklich bedeutsam war. Nicht weil er ihm erklärte, wie man Eisen biegt oder seine Kräfte steigert, sondern es passierte etwas auf einer mentalen Ebene. Umgekehrt profitierte auch Arthur von dieser Begegnung. Er ist ein sehr gediegener, stark nach Ritualen lebender Mensch, wo immer alles seine Ordnung haben muss. Und plötzlich drang Tairo in sein Leben, und stellte seine Welt auf den Kopf. Das hätte auch schief gehen können. Er mochte ihn aber sehr.
 
 
Arthur erleben wir zum ersten Mal in einem eurer Filme. Wann seid ihr ihm begegnet?
 
TIZZA COVI: Wir lernten ihn in den späteren neunziger Jahren kennen. Zu dieser Zeit arbeitete er noch im Zirkus und wir fuhren zu ihm, um seine Show zu sehen. Er hat damals ein Eisen gebogen und es uns geschenkt. Dieses Eisen haben wir nun seit 18 Jahren, es bedeutet uns sehr viel. Wir erfuhren seine Lebensgeschichte und lernten auch seine Frau Lilly kennen. Die Begeisterung, die die beiden füreinander haben und wie sie ihr Leben meistern, hat uns nachhaltig fasziniert. 
Heute leben Arthur und Lilly in einem Safaripark. Lilly kümmert sich dort um die Bild- und Tonregie einer täglichen Zirkusvorstellung, Arthur kontrolliert die Tickets, aber auch das macht er mit Würde und Genauigkeit. Ich fand es auch sehr schön, dass er vor der Kamera betont, welches Glück es für ihn gewesen sei, Lilly zu begegnen. Das macht Arthur Robin aus.
 
 
Euer Erzählen ist immer ein Erzählen so nahe wie möglich am Leben als Realität. Der fahrende Beruf der Zirkusleute ist per se mit Bewegtheit, Vergänglichkeit, Flüchtigkeit verbunden. Indem ihr einem Milieu nun schon in vier Arbeiten begegnet ist euer Erzählen auch eines vom Leben in seiner Vergänglichkeit geworden. So als hätte derselbe Ansatz eine Dimension dazu gewonnen, etwas anderes aus euren Arbeiten gemacht.
 
TIZZA COVI: Unsere Arbeiten halten viele Dinge fest, die es so nie mehr wieder geben wird. Es wird in nächster Zeit – das ist im Prinzip auch gut so – keine Löwen- und Tigerdompteure mehr geben. Das sind Berufe, die aussterben. Berufe, die man sehr kritisieren kann, die aber sehr viel mit der menschlichen Natur – nicht nur mit dem Menschen, der das macht, sondern auch mit den Menschen, die es sehen wollen – zu tun haben. Das festzuhalten, ohne es zu werten, ist für uns sehr wichtig.
 
RAINER FRIMMEL: Film an sich ist ja schon ein Medium der Vergänglichkeit. Im Moment des Filmes ist das Gefilmte schon Vergangenheit. Dinge festzuhalten, die im Begriff sind zu verschwinden, ist für uns ein Antrieb, Filme zu machen.
 
 
In den ersten Bildern sind die Käfige, Gitter, Zäune  – die Tiere, die ihrer Freiheit beraubt sind – sehr präsent.  Etwas später sieht man Tairo zwischen den Zäunen gehen und man fragt sich, ob nicht auch er ein Gefangener ist. Steht er für ein Metier, wo ein hohes Maß an Freiheit und ein hohes Maß an Gefangensein ineinander greifen? Oder ist die Idee von der Freiheit im Zirkus ohnehin eine Mär?
 
RAINER FRIMMEL: Die Anfangsbilder mit den Käfigen sollen auch das allgegenwärtige Gefühl der Enge verdeutlichen. Wir beschäftigen uns schon sehr lange mit dem Milieu des fahrenden Zirkus. Das Eingesperrt-Sein ist ein Aspekt, der uns in jeder unserer Arbeiten beschäftigt hat. Wendy lebt in einer kleinen Nussschale, verbiegt sich zwei Mal am Tag, obwohl ihr der Arzt schon längst gesagt hat, sie müsse wegen ihrer Gesundheit damit aufhören. Es könnte sein, dass sie nicht einmal zur Weltpremiere des Films nach Locarno kommen kann, weil sie ihre tägliche Vorstellung absolvieren muss. Es ist ein Klischee, dass Zirkus viel mit Freiheit zu tun hat.
 
 
In Babooska und auch in La Pivellina haben wir bestenfalls beim Training zugeschaut, die Manege war ausgespart. Das ist in Mister Universo nun anders. Wir sehen sowohl Tairo als auch Wendy beim Auftritt. Warum ist es diesmal wichtig, auch das Auftreten in der Manege zu zeigen?
 
TIZZA COVI: Wir wollten keinesfalls die perfekten Aufnahmen von Tairo als Löwendompteur. Wir haben uns den beiläufigen Blick auf die Manege bewahrt. Die Nummer sollte Teil der Erzählung sein, ohne dass es filmisch zu etwas Spektakulärem aufgeblasen wird. Dieser Blick von hinten hebt das Aufsehenerregende, das der Zirkus aus der Perspektive des Publikums zu bieten hat, wieder auf.
 
RAINER FRIMMEL: Es war uns allerdings wichtig, dass die Zuschauer gleich zu Beginn sehen, dass Tairo wirklich Löwen-Dompteur ist, zu den Tieren in den Käfig geht und ohne Furcht mit ihnen arbeitet. Wendy zeigen wir bei ihrem Auftritt, weil es uns fasziniert, dass sie ihren Körper verbiegt wie es Arthur mit dem Eisen gemacht hat. Mit dieser Assoziation wollten wir den Film beenden.
 
 
Mr. Universo ist ein Roadmovie, zum Teil in einer Parallelmontage Wendy/Tairo geschnitten, es schwingt unterschwellig ihre Liebesgeschichte mit und das Thema der Suche – ein Topos, der sich bereits durch La Pivellina und Der Glanz des Tages zieht, endet diesmal mit einem Finden. Ist es für euch der Film, mit dem ihr euch bisher am stärksten dem fiktionalen Kino annähert?
 
TIZZA COVI: Wir haben diesen Film viel präziser geschrieben und uns viel stärker an das Buch gehalten. Man fragt uns oft, wie sehr die Darsteller improvisieren. Inzwischen haben sich die Möglichkeiten zur Improvisation minimiert. Unsere Darsteller können immer noch ihre Sprache und ihre Gefühle einbringen, der Rahmen, den wir ihnen vorgeben, ist aber sehr eng. Wir bestimmen, wie die Szene verlaufen soll, auch wenn es innerhalb der Szenen zu Brüchen kommen darf. Grundsätzlich haben wir uns noch nie zuvor so streng an unser Buch gehalten. Das ist wahrscheinlich spürbar.
 
 
Tairo, der vier Löwen und Tiger unter seinem Kommando hält, scheint umgekehrt jemand zu sein, der sehr schwierig zu kontrollieren scheint. Allein die Autofahrten mit ihm erwecken den Eindruck, dass man gut beraten ist, einen Talisman mitzuführen.
 
RAINER FRIMMEL:  Wir hatten im Auto immer einen unserer Talismane dabei (lacht). Tairo kennen wir schon sehr lange, mit ihm sind uns schon unzählige Missgeschicke passiert, die letztlich immer ein gutes Ende genommen haben, aber es stimmt: Autofahren mit Tairo sollte man sich gut überlegen.
 
TIZZA COVI: Wir wussten immer, dass die Arbeit mit Tairo nicht einfach sein würde. Für uns ist es zwar immer von Vorteil, wenn uns die Darsteller nicht ganz ernst nehmen. Dadurch gibt es keine Erwartungshaltungen und wir kommen auf sehr leichte, spielerische Weise zu unseren Szenen. Der Nachteil bei unseren Darstellern, die nebenbei auch arbeiten und gerade bei Tairo war der, dass wir in der Prioritätenliste immer an allerletzter Stelle standen: Zuerst kamen die Löwen, dann die Freundin, dann der Vater, dann die Erledigungen und wenn er dann zwei Stunden frei war, dann durften wir mit ihm drehen. Das war teilweise sehr schwierig.
Was diesen Dreh auch nicht gerade einfach machte, war der Umstand, dass ich mir zehn Tage vor Drehbeginn die Achillessehne gerissen habe. Ich kam mit Krücken und Gipsbein ans Set. Da ich ja auch den Ton mache, war das wirklich ein Handicap.
 
 
Ihr habt in vier Filmen, zählt man Babooska auch dazu, ein Universum geschaffen, das dezent ineinander greift und wo ihr mit einem Augenzwinkern sanfte Verbindungen herstellt: der Tisch, an dem Tairo mit Asia (dem kleinen Mädchen aus La Pivellina) sitzt, Patti und Walter (die Protagonisten der letzten beiden Filme), die kurz auftreten. Wendy erinnert an Babooska. Wie geht ihr im Schnitt mit der Eigenständigkeit jedes einzelnen Projekts und einer bewussten Vernetzung der Filme um?
 
TIZZA COVI: Das ist ein Balanceakt in einem langsamen Vortasten. Wir drehen und schneiden chronologisch. Eine Ausnahme: Ich beginne die Montage mit dem Ende und dem Anfang. Das gibt mir eine große Sicherheit. Wenn diese beiden Pole feststehen, dann kann man sich gut in kleinen Schritten weiterbewegen. Den Anfang schlüssig hinzubekommen, hat sich bei Mister Universo als eine besonders schwierige Aufgabe herausgestellt. Dann entwickelte sich der Schnitt sehr locker und leicht weiter. Wir hatten für den Anfang viel Material, aber darin eine Balance zu schaffen erwies sich schwieriger als erwartet. In unserer fragmentarischen Arbeitsweise liegt eine große Herausforderung darin, so zu montieren, dass die Aufmerksamkeit der Zuseher nicht verloren geht.
 
 
Gewidmet ist Mr Universo allen, die durch Digitalisierung von Film ihren Job verloren haben.
Untergang einer schwindenden Zunft. Wie verändern sich die Produktionsbedingungen für euch, die ihr immer noch auf analogem Filmmaterial dreht. Der Schimpanse im Film ist einer der Zeugen einer anderen Kino-Welt.
 
TIZZA COVI:  Die alte Schimpansendame Lola, die mit großen Regisseuren wie Fellini gearbeitet hat, ist tatsächlich Zeugin einer vergangenen Kinowelt, die es in dieser Form nicht mehr geben wird. In unserem Kopierwerk in Rom, wo vor Jahrzehnten großes italienisches Kino entstanden ist, hat man uns den Raum gezeigt, wo früher die Negativ-CutterInnen gesessen sind. Das sind mindestens vierzig Arbeitsplätze, die jetzt alle leer stehen. Es ist unermesslich, welche Qualifikation und welche Leidenschaft verlorengegangen sind.
 
RAINER FRIMMEL: Es haben in den letzten Jahren aufgrund der Digitalisierung des Kinos rund um die Welt massenweise Kopierwerke zugesperrt. Dadurch gehen nicht nur Arbeitsplätze verloren, sondern es geht für immer ein Wissen verloren, das man sich nur durch Erfahrung aneignen kann. Vereinzelt werden analoge Kopierwerke überleben. In Italien werden vielleicht ein oder zwei überbleiben. Eines vielleicht in Deutschland. Archivkopien werden aber noch lange Zeit auf Zelluloid erstellt werden.
 
TIZZA COVI: Aber die Zeit des großen Zelluloid-Kinos ist definitiv vorbei.
 
 
Welche Konsequenzen zieht ihr aus dieser Entwicklung?
 
RAINER FRIMMEL: Wir werden trotzdem auch unseren nächsten Film wieder auf analogem Material drehen. Für uns war Mister Universo der fünfte analoge Film, wir hatten sehr viel Restmaterial von Fuji aufgekauft. Jetzt produziert Fuji aber kein Filmmaterial mehr. Unser nächster Film wird auf Kodak entstehen. Für uns ist analoger Film das Medium, das unserer Arbeitsweise einfach am besten entspricht.
 
 
Werdet ihr also fürs nächste Projekt sowohl im Medium als auch im Milieu verbleiben?
 
TIZZA COVI: Wir denken, mit Babooska, La Pivellina, Der Glanz des Tages und Mister Universo haben wir diese Welt ausreichend erzählt.
 
RAINER FRIMMEL: Die Tatsache, dass die Suche in Mister Universo mit einem Finden endet, spiegelt vielleicht auch unser künstlerisches Suchen und Finden wider. Jetzt können wir uns mit etwas anderem beschäftigen.
 
TIZZA COVI: Es gibt ja genug Universen.


Interview: Karin Schiefer
Juli 2016