FEATURE

«Ein Unruhestifter möchte ich sein.»*

Vor seinem Zorn war keiner sicher, weil nichts und niemand seinem unerbittlichen Sensorium und seinem ungnädigen Blick auf Verlogenheit entging. Manchmal leiser, meistens grell und überzeichnet ballte er auf die Leinwand , was er an politischem und gesellschaftlichen Zuständen in seinem Land nicht hinnehmen wollte. Trotz Filmbudgets zwischen Low und No legte er beinahe im Jahresrhythmus seine Arbeiten vor. Und verzehrte seine Kräfte.

Der österreichische Film ist mit Peter Kerns Tod nun um eine seiner eigensinnigsten Stimmen ärmer. Wir werden sie ebenso vermissen wie seine Unruhe und seinen Unmut, seine Streitlust und seine Versöhnlichkeit, seine scharfen Beobachtungen und seinen Witz, seine Übertreibungen und seine Empfindsamkeit.     

* Peter Kern im Nachwort zu seinem Roman Die nächsten Jahre der Menschheit