INTERVIEW

Was bedeutet es für das Mensch-Sein, abgelehnt zu werden?

Betrachtet man Ihre letzten beiden Filme – Der Prozess und nun Last Shelter – , so greifen Sie aktuelle innenpolitische Themen auf. Es sind Filme, die nicht warten können, bis sie finanziert werden, um an einem gut geplanten ersten Drehtag angedreht zu werden. Was muss gegeben sein, dass Sie die Kamera nehmen und an den Ort des Geschehens oder der Unruhe fahren, um dabei zu sein?
 
GERALD IGOR HAUZENBERGER: Ich glaube, es gibt unterschiedliche Formen, Filme zu machen. Würde ich einen reinen Kunstfilm machen, dann würde ich ein klares Konzept erstellen und versuchen, in formaler Strenge einen Film zu gestalten, der auch paradigmatisch neue Gestaltungsmöglichkeiten erforscht. Da aber in den letzten Jahren die Welt immer schneller wird, die Freiräume für politischen Aktivismus immer enger werden, ist es wichtig schnell zu reagieren bzw. überhaupt zu reagieren, weil bestimmte Themen essentiell die Veränderung in unserer Gesellschaft ausmachen. Sowohl zu Der Prozess wie auch zu Last Shelter bin ich ohne vorherige Recherche eher zufällig gekommen. Zu Last Shelter kam es, weil die Flüchtlinge in der Kirche mich darum baten, die Kamera aufzustellen und ihre Geschichten aufzuzeichnen. eine solche Arbeitsweise erfordert eine permanente Anpassung an sich verändernde Gegebenheiten. Ich kann mir nicht die Ruhe gönnen, eine Idee lange ausreifen zu lassen und sie dann filmisch umzusetzen. Es ist eher wie mit einem Schiff aufs offene Meer hinauszufahren und dann, wenn man in einen Sturm geraten ist, mit den Trümmern etwas Seetaugliches zu schaffen, das einen zurück in den Hafen führt. Mir ist weniger das Thema wichtig als viel mehr die genaue Beobachtung einer Situation über längere Zeit; eine Reflexion gesellschaftlicher Prozesse.

 
Geht es Ihnen dabei vor allem um Zeugenschaft in einem diffusen Bereich des Rechtsstaates?

 GERALD IGOR HAUZENBERGER: Es geht darum, wach zu sein. Ich hatte damals gerade den Österreichischen Filmpreis für Der Prozess gewonnen und war im Zuge der Aktion Solidarisches Schlafen in die Votivkirche gekommen. Das war der Anstoß, mir die Geschichten der jungen Männer dort anzuhören. Zur Zeit recherchiere ich zum Hypo-Alpe-Adria-Thema, das führt mich manchmal am Grenzzaun zwischen Slowenien und Kroatien vorbei. In so einem Fall steige ich aus, drehe etwas und gleite in ein nächstes Thema über. Es geht mir sehr stark um Wachsamkeit gegenüber Themen, die unsere Welt im Augenblick bewegen. Was den Begriff „Zeugenschaft“ betrifft, komme ich zu sehr aus der Filmtheorie, als dass ich mir erlauben könnte, zu sagen, die Kamera sei Zeuge von etwas Realem. Eine Kamera evoziert eine spezifische Realität, beeinflusst menschliches Verhalten und erzeugt eine filmische Realität. Und Filme schaffen, heißt immer gestalten. Dokumentarfilme zu machen heißt für mich Bilder und Ton einzufangen und diese in der Montage zu einem dialektischen oder assoziativen Plot zusammenzubauen. Zeugenschaft ja, aber nicht intentional, denn im Dokumentarfilm geht es um mehr als nur abzubilden. Grundsätzlich versuche ich, eine große Nähe zu Menschen aufzubauen, die in Konfliktsituationen sind. Mich interessieren Menschen, die es wagen, sich kritisch an den Rand der Gesellschaft zu stellen oder die durch ihre Ideale an einen Punkt geraten, wo sie Konflikte in einer Gesellschaft hervorrufen, weil es ihnen um mehr Gerechtigkeit geht oder sie von gesellschaftlicher Ausgrenzung betroffen sind. Da hake ich ein. Als die asylsuchenden Männer in der Votivkirche sagten, sie würden lieber in der Kirche sterben, als dass sie in ihre Heimat zurückgehen, wurde mir klar, in welcher Ausnahmesituation wir uns befanden und  wie wichtig es für sie war, den Menschen hier zu erklären, was es bedeutet, aus einem kriegsführenden Land zu kommen. Was bedeutet es für das Mensch-Sein, abgelehnt zu werden? Im 21. Jh. ist es mir sehr wichtig, mich nicht nur mit den Mitmenschen, sondern auch mit der Mitwelt, der Umwelt auseinanderzusetzen. Wir sind bald neun Milliarden Menschen. Während man im 20. Jh. als kommunistischer Idealist noch sehr anthropozentrisch darauf konzentriert sein konnte, das Leben des Menschen zu verbessern, so wirkt dies Position heute mitunter naiv. Ökologischer Fakten und Marker, wie der 'Footprint', der unser Konsumverhalten in Bezug auf Nachhaltigkeit bewertet, zeigt, dass wir nicht ohne Rücksicht auf Natur und Tiere zu kurzsichtig die Ressourcen der Welt ausbeuten können. Menschen, die sich die Frage stellen, wie sieht in Zukunft ein lebenswertes Leben aus, interessieren mich sehr. Für sie wird es immer schwieriger in einer Welt permanenter Krisen.

 
Als Sie im Winter 2013 zu filmen begannen, war nicht abzusehen, in welchem Ausmaß sich die Problematik verschärfen würde. Welche Bewegungen haben Sie in dieser Zeit wahrgenommen. Der konkrete Fall in der Votivkirche ist ja nach und nach aus dem Fokus der Medien geraten?

GERALD IGOR HAUZENBERGER: Das Refugee Protest Camp war ein geduldeter Protest in 'Übergangsräumen'. Stets unter der Prämisse: „Hier dürft ihr aber nicht bleiben.“ Das ist sehr symptomatisch für unsere offene Gesellschaft. Es gibt keine Verbote, aber die Spielräume werden kleiner. Nach dem Serviten-Kloster bot man ihnen Räume außerhalb von Wien an. Je mehr man versuchte, ihnen die Sichtbarkeit zu nehmen, umso mehr hat sich ihr Protest radikalisiert. Sie versuchten erneut die Votivkirche zu besetzen, wurden aber binnen Stunden von der Polizei hinausgeschmissen. Dann versuchten sie, die Akademie der Bildenden Künste zu besetzen, wo bereits davor der Aufruf „Stop deportations“ am Eingang von KünstlerInnen programmatisch platziert wurde. Nach drei Tagen wurden sie wieder hinausgeworfen. Es war eine verzweifelte Suche nach einer letzten Zuflucht, einer Bleibe,  ohne politisch verstummen zu müssen. „Last Shelter“ war nun weniger Forderung als Wunsch in einer christlichen Gesellschaft, Liebe, Glaube und Hoffnung für sich in Anspruch nehmen zu dürfen.

 
Was hat diese Beobachtung über längere Zeit zu Tage geführt?

 GERALD IGOR HAUZENBERGER: Ich wollte auch wissen, wie diese Menschen, wenn sie Asylstatus erlangt haben,  dann in der Gesellschaft dastehen. Es setzt nämlich dann wieder der klassische Modus ein – Zeitungsverkäufer, Zusteller oder Student – und dann wieder arbeitslos. Es wäre wichtig, eine kontinuierliche und sinnstiftende Erfahrung in der neuen Gesellschaft  zu ermöglichen. Einer der Männer, der als Zeitungsausträger arbeitet, arbeitet einmal in der Woche bei Radio Orange. Es geht um einen Entfaltungsprozess in ihrem Leben. Das Bittere ist, dass sie mit relativ großen Erwartungen kommen, weil sie sehr gut ausgebildet sind und dann mindestens ein bis zwei Kategorien darunter Jobs beginnen müssen. Daher ist es so wichtig, ergänzend dazu Kommunikationsfelder zu schaffen. Räume, wo diese Menschen sich artikulieren, schreiben können, wo Intellektuelle an Universitäten aufarbeiten können, was da passiert ist. Die Aufgabe Europas als offene und pluralistische Gesellschaft ist es, dem Krieg die jungen Männer zu entziehen – das ist das allerwichtigste – und in einem weiteren Schritt die Reflexion darüber, wie diese Krise entstanden und über sie hinwegfegen konnte, ohne dass sie die Chance hatten, politisch stärker aktiv zu werden. Flüchtlinge erzählten mir, es gibt eine Schwelle in Bürgerkriegssituationen, die keinen Widerstand mehr ermöglicht, sondern nur noch zwei Optionen bietet: Flucht oder zur Waffe zu greifen. Und das heißt Menschen mit anderen Anschauungen oder anderer religiöser Zugehörigkeit zu töten. Teilweise haben sie sich auch von ihrem Glauben abgewandt, weil sie den restriktiven Systemen ihrer Heimatländer entkommen wollen. Diese Männer entstammen einer vaterlosen Gesellschaft, die Ideale der Väter und Familien sind verloren gegangen und deshalb sind sie auch weggegangen. Sie haben sehr schnell den Übergang Richtung Europa vollzogen, auch wenn sie aus einem extrem konservativen Umfeld in Afghanistan stammen. Für sie war es klar, dass eine gewisse Anpassung notwendig ist, weil sonst eine Kommunikation mit den Menschen in Europa nicht möglich wäre.

 
Gerade in Situationen, wo Sie mit der Kamera präsent sind, wo es zu Aufregungen im öffentlichen Raum kommt, ist man als Filmemacher längst nicht mehr der Einzige, der die Ereignisse mit der Kamera festhält.  Unzählige Telefone filmen ebenfalls mit. Wie hat sich für Sie als Filmemacher da die Rolle des Kameraauges gewandelt?

 GERALD IGOR HAUZENBERGER: Ich halte es für sehr wichtig, dass – wie ich sie nenne – Medienaktivisten so etwas wie das „Video des Tages“ machen. Sie gehen in Extremsituationen rein und publizieren sofort. Das Potential des Dokumentarfilms ist der längere Atem, komplexere gesellschaftliche Abläufe erzählen zu können. Shahjahan, der in den Polizeikreis geraten und festgenommen worden ist, wäre wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt verurteilt worden, hätte er nicht dank des Funkmikrofons, das er am Körper trug, beweisen können, dass die Polizisten nicht vorschriftsmäßig die Personenkontrolle durchgeführt hatten.
Vor Gericht wurde unsere Filmmaterial als Beweismittel akzeptiert und es kam zu Freisprüchen. Die Medien haben da eine sehr wichtige öffentliche Funktion. Ich hatte nicht nur mit der Polizei Diskussionen, sondern auch mit links-anarchistischen Aktivistinnen, die nicht im Bild sein wollten. Ich gehe in meiner Filmarbeit nicht in Komplizenschaft, darunter verstehe ich, dass ich von Beginn an klar stelle, dass jemand für den Film verantwortlich sein muss, das bin ich. Wenn sich Leute bereit erklären, mit mir einen Film zu drehen, dann möchte ich eine gewisse Freiheit in der Gestaltung haben. Das wurde akzeptiert und es gab mir die Möglichkeit, Menschen im ganzen Spektrum zu zeigen. Man kann weder von den Flüchtlingen dieser Protestbewegung noch heute an der österreichischen Grenze in Spielfeld erwarten, dass bis ins Letzte mit Vernunft reagiert wird, wenn plötzlich mehrere tausend Leute aufeinander drücken. Was macht der Mensch in Konflikten und Extremsituationen? – ist eine Frage, die mich sehr beschäftigt, weil sie Essentielles über unser Leben aussagt.

 
Gerade im Flüchtlingsthema ist es nicht möglich, sich auf die Rolle des Gestalters und Beobachters zurückzuziehen, einer zivilen Verantwortung kann man sich gewiss nicht entziehen. Wie schwebt man da in der Rolle zwischen Beobachter und Unterstützer?

GERALD IGOR HAUZENBERGER: Wenn man einen Film über Flüchtlinge macht, kann man leicht alles falsch machen, aber niemals alles richtig. Es war der schwierigste Film in meinem bisherigen Leben, weil die ethische und ästhetische Verantwortung enorm ist. Der filmische Diskurs ist sehr emotional überlagert. Es freut mich, dass mich mit meinen Protagonisten weiterhin eine Freundschaft verbindet. Besonders bei den abgewiesenen Asylwerbern ist die Verantwortung enorm, weil sie große Geldprobleme haben, große Probleme mit ihrer Identität, Unterstützung auf Behördenwegen brauchen. Es ist Filmemachen plus Sozialarbeit. Ich muss schon sagen, diese doppelte Aufgabe hat mich komplett erschöpft.

 
Was bedeutet diese hohe Flexibilität für den Produktionsalltag?

GERALD IGOR HAUZENBERGER: Ich habe mich über den Österreichischen Filmpreis für Der Prozess so besonders gefreut, weil es eine starke Produktionsleistung war, mit einem kleinen Budget über einen langen Zeitraum zu drehen. Ich widmete mich über drei Jahre einem Thema theoretisch, praktisch und persönlich. Das bedeutet ein komplettes Eintauchen in eine Sphäre und enorme finanzielle Verantwortung durch Vorleistung. Das hat wirklich mit Engagement und Zeugenschaft zu tun.  Man muss bereit sein, sich einer Sache zu 100% zu widmen und sich auf einen vollkommen offenen Prozess einzulassen. Ein Drehbuch, das sich permanent ändert und nur in Modulsystemen wachsen kann. Es kann auch zu großen Irrgängen führen. Ich habe schon ganze filmische Stränge verworfen an denen wir Monate gearbeitet haben. Last Shelter schaute im Frühjahr 2015 völlig anders aus. Das letzte Drittel bestand aus Aufnahmen von Elfriede Jelineks Theaterstück Die Schutzbefohlenen, das sie über die Asylwerber in der Votivkirche geschrieben hat – also eine intellektuelle Auseinandersetzung mit der Situation. Wir dachten in dieser Phase, dass es doch eher ein Kunstfilm werden könnte. Und plötzlich waren in Traiskirchen wieder 3000 bis 4000 Leute gestrandet wie schon drei Jahre zuvor. Mit einem Schlag hat sich der Film komplett gewandelt und wir mussten wieder von Neuem zu drehen beginnen und haben ein halbes Jahr Arbeit weggeschmissen. Das muss man durchhalten und es kostet viel Geld. Undankbar kann es dann werden, wenn man den Film den Festivals zeigt. Dann kann es heißen: ein schöner Film, mutig im Ansatz, aber leider formal nicht konsequent genug.  Man sitzt quasi zwischen den Stühlen. Deshalb freue ich mich jetzt schon, dass in einem meiner nächsten Filme ein Bauwerk im Zentrum steht, das mir erlaubt viel mit Plansequenzen zu arbeiten. Ich werde den Zaunbau in der EU beobachten und filmisch reflektieren. Es wird ein stiller Film werden, in dem es auch um Menschen geht, aber nicht nur.

 
Wie kommt man in einem so langen Drehprozess und einer Flüchtlingsproblematik, die sich gerade verschärft, zu einem Schlusspunkt im Film?

 GERALD IGOR HAUZENBERGER: Ich musste einen Schlusspunkt setzen, weil ich gespürt habe, dass sich die Flüchtlingsdebatte radikal verändern wird. Wir sind alle gefordert in einem historischen Prozess unsere Angst durch Mut zu ersetzten und unmöglich Geglaubtes möglich machen. Lange haben sich in der Asylpolitik der Bund und die Länder gegenseitig angeschwärzt Das Durchgriffsrecht hat sehr viel geändert. Plötzlich ist es auch möglich, dass auf lokaler Ebene hunderte helfende Hände aktiv werden. Diese Prozesse mitzureflektieren, finde ich extrem wichtig, wenn man politisch interessiert ist. Es haben Leute gemeint, dass ich mir mit diesem Film viele zum Feind machen würde. Besonders gut kommt keiner weg. Der politische Film muss auch wehtun. Der politische Film ist nicht nur dazu da, dass ich als Filmemacher das Sprachrohr werde, er muss eine Wir-Situation reflektieren und Konflikte aufzeigen. Er steht also oft in der Mitte, aber schafft es hoffentlich auch, wenn man im Kino darüber diskutiert, dass man in Konfliktsituationen miteinander reden kann und Erkenntnisprozesse einleitet.

 
Der Begriff „last shelter“ fällt mehrmals im Laufe des Films. Welche Gedanken haben ihn zum Titel gemacht?

GERALD IGOR HAUZENBERGER: An einer Stelle sagt ein Flüchtling„The church is our last shelter. We respect the church like our mosque.“ Dieser Satz hat in mir die Frage ausgelöst, was das Wort „shelter“ nun eigentlich genau birgt? An anderer Stelle sagt einer der Protagonisten: „The last shelter is the place where I can cover my body“. Es geht um eine Art der Geborgenheit, wo ich nicht nackt, nicht dem System ausgeliefert bin, wo ich mich nicht entblößen muss. Asylprozesse bedeuten für die Betroffenen, dass sie immer wieder ihre Geschichte erzählen, dass sie glaubwürdig vermitteln müssen, dass sie aus einer lebensgefährlichen Situation geflohen sind. Diese Menschen werden sehr oft retraumatisiert. Giorgio Agamben spricht vom „homo sacer“, dem rechtlosen, entblößten, nackten Menschen. Agamben formuliert das sehr hart, aber es ist nachvollziehbar. Der homo sacer ist ein Mensch, der nicht geopfert werden darf, der aber nicht die gleichen Rechte wie die anderen Menschen hat, als wäre er ein Mensch zweiter Klasse. Bei Flüchtlingen ist das oft so, dass sie wie Menschen zweiter Klasse behandelt werden, weil sie ewig die Staatsbürgerschaft nicht bekommen. Es wird in Zukunft für Afghanis oder Pakistanis sehr schwierig werden, die Staatsbürgerschaft zu bekommen, für Syrer vielleicht ein bisschen leichter. Es wird zunehmend Abstufungen geben, obwohl die Menschenrechte grundsätzliche unteilbar sind.
Numan, der an der Akademie der Bildenden Künste studiert, hat es so wahrgenommen, dass Auf-der-Flucht-Sein immer auch Nackt-Sein bedeutet, man seine Geschichte immer wieder aufs Neue erzählen muss. Wenn sie nicht (für) wahr genommen wird, muss man sie noch öfter, noch detailreicher erzählen. Die Situation, dass man kein Zuhause hat, dass man als Flüchtling für immer fremd ist, dass man die letzte Zuflucht in der eigenen Kleidung sucht, um seine Identität zu schützen, das ist symptomatisch auch das Thema des Films. Vielleicht hat „last shelter“ etwas von einem modernen Heimatbegriff – von einer notwendigen Geborgenheit im Innen und Außen. Das kann die Kirche, ein Glaube, die eigene Identität oder  ein sozialer Raum, mit neuen Freunden sein – etwas, wo man sich zu Hause, geborgen und sicher fühlt.

Interview: Karin Schiefer
November 2015
 
 
 
«Wenn man einen Film über Flüchtlinge macht, kann man leicht alles falsch machen, aber niemals alles richtig. Es war der schwierigste Film in meinem bisherigen Leben.»