SHORT NEWS

Max Ophüls-Preis 2009 an UNIVERSALOVE

 


Stolze Ausbeute für den österreichischen Film beim 30. Festival von Saarbrücken: Thomas Woschitz gewinnt für Universalove den Max Ophüls-Preis 2009, Arash T. Riahi erhält für Ein Augenblick Freiheit den Preis des saarländischen Ministerpräsidenten, den Interfilmpreis sowie eine Lobende Erwähnung der Schülerjury, Irina Potopenko wird für ihre Darstellung der Tamara in Revanche

 

Saarbrücken 2009: Max Ophüls-Preis an Universalove


Vier der beim Festival Max-Ophüls-Preis vergebenen Auszeichnungen gingen an österreichische Filme

 

  • Max-Ophüls-Preis 2009
    Thomas Woschitz: Universalove
  • Preis des saarländischen Ministerpräsidenten 2009, Interpreis 2009 und Lobende Erwähnung der Schülerjury
    Arash T. Riahi: Ein Augenblick Freiheit
  • Beste Nachwuchsdarstellerin 2009
    Irina Potopenko für die Rolle der Tamara in Revanche von Götz Spielmann

 

MAX OPHÜLS PREIS 2009

Thomas Woschitz: Universalove
Musik: Naked Lunch
eine Produktion der KGP Kranzelbinder Gabriele Productions mit Red Lion (L), donaufestival.at (A), Art&Popcorn (CS)


Die Begründung der Jury:
Ein Film, der in Marseille spielt, in Brasilien, Belgrad, Tokyo, Luxemburg
und New York. Thomas Woschitz nimmt uns in Universalove mit auf eine
große Reise und wirft an allen Schauplätzen einen lebensklugen Blick auf
die Liebe, auf die Verwirrungen, die Verrücktheiten und Vergeblichkeiten
der Liebe. Eine atemlose, vibrierende Odyssee zur Musik von Naked
Lunch, die kein geschmacksverstärkender Soundtrack ist, sondern eine
Hauptrolle spielt. Thomas Woschitz entwickelt in seinem virtuos
verschränkten Episodenfilm aus der Ästhetik der Musikvideos eine junge,
eigensinnige Erzählweise. Jeder seiner Figuren schenkt er einen je
eigenen Bilderkosmos, einen eigenen Rhythmus, eine eigene Atmosphäre.
Und am Ende hält die Welt vor lauter Liebe für einen Augenblick den Atem
an.


PREIS DES SAARLÄNDISCHEN MINISTERPRÄSIDENTEN 2009

Arash T. Riahi: Ein Augenblick Freiheit
eine Produktion der Wega-Film mit Les Films du Losange (F)


Die Begründung der Jury:
Arash T. Riahi hat einen Film gedreht, der es uns ungemütlich macht in
unserer Festung Europa. „Ein Augenblick Freiheit“ zeigt kurdische und
iranische Flüchtlinge in Ankara, er zeigt keine leidenden Opfer, sondern
Protagonisten aus Fleisch und Blut und entwickelt eine tiefe
Menschlichkeit. Er zeigt auch die komischen Momente mitten in einer
ausweglosen Lage, ohne die Schärfe seiner Anklage abzumildern. Er
mutet uns Bilder von der Gewalt zu, mit der wir Europäer diejenigen
ausgrenzen, die von unserer Freiheit und unserer Demokratie träumen.
„Warum braucht man Papiere, wenn man seine Eltern sehen will?“: Diese Frage des iranischen Mädchens ist uns lange nachgegangen.
 

INTERPREIS 2009

Arash T. Riahi: Ein Augenblick Freiheit
eine Produktion der Wega-Film mit Les Films du Losange (F)


Die Begründung der Jury
Arash T. Riahi findet einen bisher kaum bekannten Blickwinkel auf ein
großes Thema unserer Zeit: Menschen auf der Flucht. Er versteht es,
exemplarische Geschichten mit Gesichtern in Verbindung zu setzen und
seine Zuschauerinnen und Zuschauer emotional zu berühren, ohne die
zentralen Aspekte seines Themas aus den Augen zu verlieren. Mit
Fingerspitzengefühl wechselt er zwischen Tragik und Humor und zeigt die
Asylsuchenden in ihrer menschlichen Vielfalt.


LOBENDE ERWÄHNUNG DER SCHÜLERJURY
Besonders hervorzuheben ist der Film Ein Augenblick Freiheit, der durch
sein politisch brisantes Thema und seine packende, emotionale Art
begeistert hat. Wir wünschen dem Regisseur dieses außergewöhnlichen
Meisterwerks weiterhin viel Erfolg und hoffen, dass er schnellstmöglich
einen deutschen Verleih findet.

 

BESTE NACHWUCHSDARSTELLERIN 2009

Irina Potopenko
für die Rolle der Tamara in Revanche von Götz Spielmann
eine Produktion von Prisma-Film mit Spielmannfilm

Sie spielt natürlich und mit Präzision. Sie verkörpert die Prostituierte, ohne
gängige Klischees zu bedienen und gibt ihr so ihre Glaubwürdigkeit. Ihr
Gesicht spiegelt Ausweglosigkeit, Hoffnung und dann wieder
Gleichgültigkeit. Der Zuschauer erlebt sie als eine, die nicht mehr glaubt,
eine Chance im Leben zu haben, bis der Geliebte sie zu einer
wahnsinnigen Tat überredet. Sie hat auf dem Filmfestival Max-Ophüls-
Preis 2007 auch schon als Prinzessin überzeugt, weil sie es schafft, ihren
Figuren Wahrhaftigkeit zu geben, auch weil sie zur Vorbereitung ihrer Rolle
bereit ist, an Grenzen zu gehen.