Nike Laurenz und ihre Gedanken zu Lisa Webers Jetzt oder morgen auf spiegel.online:
Der Film zeigt, wie sich das Dasein in der Sozialbausiedlung für die vier anfühlt. Aufwachen, im Bett oder auf dem Sofa, rauchen.
Zähne putzen in der Küche, da ist die Arbeitsplatte noch voll mit benutztem Geschirr. Anziehen, Jogginghose, rauchen. Den
Kleinen in die Kita bringen, dann schnell zurück ins Warme. Zocken, YouTube gucken, rauchen. Mit den anderen quatschen, jammern
und auch lachen, über Fitnessstudios, Jobcenter, den Sommer. Aus dem Fenster schauen, auf leere Wege im Hof, oder ins Zimmer,
wo die Katze behutsam auf der Lehne balanciert. Nochmal rauchen, später spielen, wenn der Kleine aus der Kita zurück ist.
Es gibt nicht immer Worte, aber, das verblüfft, es gibt auch kaum Streit. Es ist nicht nur langweilig, es ist auch behaglich.
Lisa Weber ist nah dran an der Familie, und damit eine von wenigen, die sich für sie interessiert.
Der Film gibt keine konkrete Antwort, stellt dafür noch mehr Fragen. Wie soll man denn eine Arbeit finden, die man selbst
sinnvoll findet, wenn die beim Jobcenter immer sagt, es sei bloß was an der Kasse zu haben? Wenn man immer das Gefühl hat,
dass draußen niemand wartet? Dann kann man auch drinnen bleiben.
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